Weinwissen für Einsteiger – der Körper eines Weins
Ein Weintasting zu Hause ist eine wunderbare Möglichkeit, die spannende Welt des Weins entspannt und ohne Druck zu entdecken. Wer tiefer eintauchen will, stößt schnell auf Begriffe wie „Aroma“, „Säure“ – und eben auch den „Körper“ eines Weins. Aber was genau steckt eigentlich dahinter?
1. Was ist mit dem „Körper“ eines Weins gemeint?
Der Begriff „Körper“ beschreibt, wie sich ein Wein im Mund anfühlt – nicht, wie er riecht oder schmeckt. Es geht also nicht um das Aroma, sondern um das Mundgefühl.
Ein einfacher Vergleich macht’s greifbar:
- Wasser wirkt leicht und dünn. Es hat quasi keinen Körper.
- Milch fühlt sich schon etwas dichter an.
- Sahne ist richtig cremig und schwer.
Genauso ist es beim Wein. Je nachdem, wie „füllig“ ein Wein wirkt, spricht man von leichtem, mittlerem oder vollem Körper.
2. Wie schmeckt der Körper eines Weins?
Leichte Weine
Sie wirken frisch, lebendig und unkompliziert. Nach dem Schlucken sind sie schnell wieder „weg“. Ideal für heiße Tage oder einen lockeren Abend mit Freunden.
Typische Beispiele: Riesling Kabinett, Sauvignon Blanc, Vinho Verde.
Mittelkräftige Weine
Sie sind ausgewogen und „klassisch“ – nicht zu schwer, nicht zu leicht. Super für alle, die sich langsam weiterentwickeln wollen.
Kräftige, körperreiche Weine
Diese Weine sind satt, vollmundig und bleiben lange am Gaumen. Oft wärmen sie sogar leicht beim Trinken. Sie wirken intensiver und komplexer – perfekt für ein ruhiges Dinner.
Typische Beispiele: Cabernet Sauvignon, Syrah, Amarone oder süße Dessertweine.
3. Was beeinflusst den Körper eines Weins?
Hier wird’s spannend – denn mehrere Faktoren spielen zusammen:
- Alkoholgehalt: Mehr Alkohol = mehr Viskosität und Wärmegefühl.
- Restzucker: Selbst kleine Mengen machen den Wein voller.
- Extraktstoffe: Sie sorgen für Tiefe und Dichte im Geschmack.
- Tannine: Vor allem bei Rotwein wichtig – sie geben Struktur und Substanz.
- Säure: Viel Säure wirkt schlanker, milde Säure macht den Wein runder.
- Rebsorte: Chardonnay, Merlot oder Syrah ergeben oft körperreiche Weine.
- Klima: Warmes Klima → vollere Weine, kühles Klima → eher schlank.
4. Wie beeinflussen Winzer den Körper?
Schon im Weinberg legen Winzer die Weichen:
- Weniger Trauben pro Rebstock = konzentriertere Aromen.
- Lesezeitpunkt: Früh geerntet → leichter Wein; später geerntet → reifer, voller Geschmack.
Im Keller passiert dann der Feinschliff:
- Maischestandzeit: Längere Kontaktzeit mit den Schalen bringt mehr Tannine und Extrakt.
- Holzfass oder Edelstahl? Edelstahl bringt Frische, Holz mehr Fülle und Struktur.
- Batonnage & Hefe: Aufrühren der Hefe macht den Wein cremiger.
5. Tipps für dein Weintasting zu Hause
Beim Weintasting zu Hause kannst du gezielt auf den Körper achten – so wird deine Weinprobe für zu Hause noch spannender:
- Starte mit einem leichten Weißwein (z. B. Vinho Verde) und vergleiche ihn mit einem volleren Chardonnay oder Barrique-Rotwein.
- Konzentriere dich bewusst auf das Mundgefühl: Wie lange bleibt der Wein präsent? Wirkt er leicht oder voluminös?
- Notiere deine Eindrücke – das hilft beim nächsten Einkauf oder Tasting!
Ein gutes Weintasting Set für Einsteiger sollte möglichst unterschiedliche Körperstile enthalten – so lernst du spielerisch den Unterschied.
6. Fazit: Warum der Körper beim Wein wichtig ist
Der Körper eines Weins entscheidet mit darüber, wie sättigend, erfrischend oder wärmend ein Wein wirkt. Für Anfängerinnen ist es hilfreich, dieses Mundgefühl bewusst wahrzunehmen. Denn je mehr man über Wein weiß, desto leichter fällt die Auswahl – und desto mehr Spaß macht die Entdeckungsreise.
Tipp: Wenn du Lust hast, dein Wissen mit einer interaktiven Weinprobe zu vertiefen, schau dir vinodo an. Die App macht Weinverkostung zu einem spielerischen Gruppenerlebnis – ganz ohne Fachchinesisch. Perfekt für dein nächstes Weintasting zu Hause!