Weinwissen für Einsteiger – Die richtige Reihenfolge bei einer Weißweinprobe
Ob bei einem professionellen Tasting, einem geselligen Abend oder einem entspannten Weintasting zu Hause – wer Weißwein in mehreren Varianten verkostet, sollte der Reihenfolge besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn die Abfolge der Weine hat großen Einfluss darauf, wie du die einzelnen Aromen und Geschmacksnuancen wahrnimmst.
Dieser Beitrag zeigt dir leicht verständlich, welche Regeln dabei helfen, Weißweine sinnvoll zu ordnen – ganz ohne Weinsprache, sondern mit viel Lust auf Entdecken.
Warum überhaupt eine Reihenfolge?
Stell dir vor, du beginnst mit einem üppigen, süßen Dessertwein und trinkst danach einen zarten, frischen Vinho Verde. Die feinen Noten des zweiten Weins würden komplett untergehen. Genau darum ist die Reihenfolge bei einer Weinverkostung so wichtig: Sie sorgt dafür, dass sich Aromen langsam aufbauen und kein Wein den nächsten überlagert. So wird jede Probe verständlicher, runder – und einfach leckerer.
5 einfache Prinzipien für die Weißweinprobe
Ganz gleich, ob du bei einem geführten Tasting mitmachst oder selbst eine Weinprobe für zu Hause planst – mit diesen fünf Grundregeln legst du den perfekten Ablauf fest:
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Leicht vor kräftig
Starte mit eher filigranen, schlanken Weinen. So wird der Gaumen langsam „aufgeweckt“ und bleibt aufnahmefähig für spätere Komplexität. -
Trocken vor süß
Trockene Weißweine wirken erfrischend. Wenn du mit süßen beginnst, überdecken sie alles, was danach kommt. -
Jung vor gereift
Jüngere Weine sind oft spritziger und unkomplizierter – ideal für den Einstieg. Gereifte Weißweine zeigen erst später ihre volle Tiefe. -
Schlicht vor komplex
Beginne mit Weinen, die eher geradlinig und leicht verständlich sind. Vielschichtige Tropfen mit Holzfassnoten oder intensiver Aromatik sollten erst später kommen. -
Unkompliziert vor besonders
Spezielle Weine – wie gereifter Viognier oder edelsüßer Sauternes – bilden den krönenden Abschluss, wenn der Gaumen schon etwas geübt ist.
So könnte deine Weißweinprobe ablaufen
Ein möglicher Start ist ein trockener Schaumwein – etwa ein Prosecco oder ein deutscher Sekt. Er belebt die Sinne und macht Lust auf mehr. Danach passt ein sehr leichter, trockener Weißwein – zum Beispiel ein Vinho Verde oder Pinot Grigio. Frisch, unkompliziert, perfekt zum Reinkommen.
Als Nächstes darf es fruchtiger werden: Ein Sauvignon Blanc oder ein Riesling Kabinett bringt aromatische Spannung ins Spiel. Danach kannst du zu einem etwas gehaltvolleren Wein übergehen – etwa einem Weißburgunder oder Chablis. Diese haben meist mehr Körper und je nach Ausbau sogar erste Holznoten.
Nun wird’s spannend: Ein im Holzfass ausgebauter Chardonnay oder ein gereifter Chenin Blanc zeigt, wie komplex Weißwein sein kann – cremig, vollmundig, manchmal mit Röstaromen.
Zum Abschluss passt ein halbtrockener oder restsüßer Wein wunderbar – etwa eine Riesling Spätlese. Wer es ganz festlich mag, rundet das Tasting mit einem edelsüßen Dessertwein ab – zum Beispiel einem Tokaji oder einer Trockenbeerenauslese. Süß, intensiv, fast schon ein kleines Dessert für sich.
Tipps für dein Weintasting – ob zu Hause oder unterwegs
- Weniger ist mehr: 2–4 cl pro Wein reichen völlig. So bleibt der Kopf klar und der Fokus auf dem Geschmack.
- Zwischen den Weinen neutralisieren: Wasser trinken, Weißbrot kauen – so bleibt der Gaumen frisch.
- Saubere Gläser: Am besten ein Glas pro Wein oder gründlich spülen.
- Notizen machen: Ob handschriftlich oder in einer App – es hilft, Favoriten wiederzufinden.
- Genuss statt Bewertung: Es geht nicht ums Besserwissen. Erlaubt ist, was schmeckt!
Fazit: Mit der richtigen Reihenfolge zum besseren Weinerlebnis
Wenn du Weißweine in einer sinnvollen Reihenfolge probierst, entdeckst du ihre Aromen klarer und bewusster. Das macht nicht nur mehr Spaß – du lernst auch ganz nebenbei, deinen eigenen Geschmack besser kennen. Eine gute Weinprobe fühlt sich an wie eine kleine Reise: von Leichtigkeit über Frucht und Tiefe bis zum süßen Finale.
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