Weingeschmack

Wein verstehen, genießen und wählen – mit Vinodo ganz einfach

Dir die Weinwelt greifbarer zu machen ist vinodo’s großes Ziel – sodass du Weine besser verstehst, bewusster genießt und souveräner wählen kannst.

Dazu nehmen wir dich auf eine kleine Reise durch die Welt von Weingütern und Weingeschmack mit. Probier’s direkt aus: Schnapp dir ein Glas Wein deiner Wahl und verkoste ihn jetzt direkt nach dieser Anleitung!

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Weingeschmack ist kein Zufall. Vielmehr stellen Weingüter den Geschmack ihrer Weine ganz gezielt ein. Über den gesamten Herstellungsprozess, also von der heranwachsenden Traube bis zum trinkreifen Wein, gibt es unzählige Stellhebel, die jedes Weingut auf seine ganz eigene Weise einstellt. Und tatsächlich kann man diese Stellhebel später im Wein wiedererkennen, bis hin zur individuellen Handschrift des Weinguts. Genau das macht bei vielen die Faszination über Wein aus.

Bei vinodo bekommst du einen schnellen und mühelosen Einstieg in die eigentlich so komplexe Welt des Weingeschmacks. Dazu haben wir das Weindreieck entwickelt. Es zeigt die drei wichtigsten Geschmackskomponenten eines Weins: Süße, Säure und Aroma. Unten siehst du z.B. das Weindreieck der Scheurebe Bürgel vom Weingut Uhinck. Es zeigt dir die messbaren Ausprägungen seiner Geschmackskomponenten. Interessiert an mehr Details zum Weindreieck? Die findest du hier.

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Das steckt hinter der Süße eines Weins

Die Süße eines Weins hat ihren Ursprung im Zuckergehalt der Trauben. Einer der wichtigsten Stellhebel für Weingüter zur Einstellung der Süße ist der Lesezeitpunkt. Je länger die Trauben reifen, desto süßer werden sie nämlich. Der gepresste Traubenmost hat also mehr Zucker, wenn die Trauben später gelesen werden. Wusstest du, dass Winzer den Zuckergehalt ihrer Trauben am Ende der Reifephase täglich messen? So können sie den richtigen Lesezeitpunkt auf den Tag genau treffen.

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Bei der anschließenden Gärung wird (kurzgesagt) Zucker zu Alkohol umgewandelt. Der Traubenmost wird zu Wein. Und je länger der Most gärt, desto weniger Restzucker bleibt im Wein enthalten. Der zweite wichtige Stellhebel für Weingüter ist also die Gärdauer.

So erkennst du die Süße eines Weins

Die Süße eines Weins erkennst du in dessen Geschmack – erriechen lässt sie sich nicht. Probier’s mit deinem nächsten Wein doch mal aus:

Nimm einen Schluck, gerade groß genug, um die Geschmacksknospen auf deiner ganzen Zunge zu benetzen. Schlucke den Wein nicht direkt herunter, sondern lasse ihn durch den Mund gleiten. Stelle dir die Süße wie beim Probieren von Lebensmitteln vor:

  • Trocken: Wie ein knackiger Apfel oder ungesüßter Tee.

  • Halbtrocken: Ein Hauch von Zucker, ähnlich wie ein mildes Fruchtsorbet.

  • Lieblich/Süß: Wie ein reifer Pfirsich oder ein Löffel Honig.

Konzentriere dich darauf, wie der Wein auf verschiedenen Teilen der Zunge schmeckt. Wie intensiv nimmst du die Süße wahr?

In der vinodo-Weinprobe gibst du deine Einschätzung zu allen Weinen per App ab. Gerne kannst du’s auch jetzt direkt mit einem Wein deiner Wahl probieren. Zeichne dazu einfach diese Vorlage ab und gib in ihr deinen Tipp zum Süßegehalt deines Weins ab:

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Das steckt hinter der Säure eines Weins

Die zweite Geschmackskomponente des Weindreiecks ist die Säure. Auch die Säure hat ihren Ursprung in den Trauben. Im Gegensatz zum Zucker baut sich die Säure mit fortschreitender Reife ab. Du kennst das vielleicht von Äpfeln: Erinnere dich daran, wie sauer ein junger knackiger Apfel ist im Vergleich zu einem roten gereiften Apfel, der länger Zeit zum Reifen hatte.

Der Lesezeitpunkt ist also auch bei der Säure ein zentraler Stellhebel für Weingüter, um den gewünschten Weingeschmack einzustellen.

Ein zweiter wichtiger Einflussfaktor auf die Säure ist die Rebsorte selbst. Jede Rebsorte bringt einen für sie typischen Säuregehalt mit sich. Manche Rebsorten, wie bspw. der Riesling, sind sogar bekannt für die knackig frische Säure ihrer Weine. Auch das kennst du vom Obst, genauer gesagt von verschiedenen Obstsorten: Äpfel können eine knackige Säure haben und Zitronen sind quasi immer sauer.

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So erkennst du die Säure eines Weins

Nimm wieder einen kleinen Schluck. Schlucke noch nicht direkt herunter, sondern lasse den Wein für ein paar Sekunden wirken und achte auf das Gefühl in deinem Mund:

  • Viel Säure: Du hast fast das Gefühl, in eine Zitronenscheibe zu beißen – der Mund zieht sich zusammen und du spürst deutlich, wie das Wasser im Mund zusammenläuft.

  • Mittlere Säure: Wie bei einer reifen Orange – es gibt noch etwas Säure, aber nicht so intensiv.

  • Wenig Säure: Der Wein schmeckt eher sanft, ähnlich wie bei einer Banane.

Wie intensiv empfindest du die Säure deines Weins? Zeichne deinen Tipp gerne wieder auf:

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Da steckt hinter dem Aroma eines Weins

Mit der letzten Geschmackskomponente, dem Aroma (oder genauer: der Aromenintensität), ist das Weindreieck vollständig.

Weinaromen sind ein faszinierendes Thema und ihre Vielfältigkeit und Komplexität begeistert viele Weinliebhaber. Wusstest du, dass Weine bis zu 1000 verschiedene Aromen verströmen können?

Genauso vielfältig sind die Stellhebel zur gezielten Einstellung der Aromatik - von der Pflege des Weinbergs, über den Ausbau des Weins im Weinkeller, bis zur Lagerung in Fass und Flasche. Jeder Schritt hinterlässt eine Spur im Aroma.

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So vielfältig und faszinierend die Welt der Weinaromen auch ist - im ersten Schritt geht es darum, ein Gefühl für die Intensität der Aromen zu entwickeln und sie bewusst wahrzunehmen.

So erkennst du die Aromenintensität eines Weins

Für die Aromen eines Weins kannst du dich zusätzlich zum Geschmacks- auf deinen Geruchssinn verlassen. Schwenke das Glas leicht, um die Aromen freizusetzen und taste dich schnuppernd voran:

  • Hohe Aromenintensität: Die Aromen sind so intensiv, dass sie dir schon entgegenspringen, bevor du das Glas überhaupt zur Nase hebst.

  • Mittlere Aromenintensität: Die Aromen sind deutlich zu erkennen, sobald du das Glas zur Nase führst – kein kräftiger Schwall, aber gut wahrnehmbar.

  • Leichte Aromenintensität: Die Aromen sind eher dezent – Du musst vielleicht ein wenig tiefer ins Glas schnuppern, um sie wahrzunehmen.

Profi-Tipp: Versuche, mit leicht geöffnetem Mund zu riechen – du wirst überrascht sein, wie das deinen Geruchssinn schärft!

Nimm dann einen Schluck, lasse den Wein kurz wirken und ziehe etwas Luft in den Mund, um den Wein schlürfend zu verwirbeln. Der Kontakt mit Sauerstoff öffnet die Aromen noch weiter.

Wie würdest ihr die Aromenintensität dieses Weins einschätzen?

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Glückwunsch – verbinde die Punkte und du siehst: Du hast gerade dein erstes eigenes Weindreieck aufgestellt!

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In der vinodo-Weinprobe gibst du deine Einschätzungen zu Süße, Säure und Aroma zu fünf ausgewählten Weinen ab. Deine Einschätzungen werden in der App mit den tatsächlichen Weindreiecken verglichen – und mit diesem Abgleich schärfst du Wein für Wein deinen Geschmackssinn. So wirst du immer besser darin, Weine treffend zu beschreiben und passend zu wählen.

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